Dienstag, 2. Juni 2015

Try and Error- Diabetesexperimente

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Hi ihr Lieben,

Ich stecke grad immer noch in der Renovierung von meiner ersten gemeinsamen Wohnung mit meinem "süßen" Freund. Wie ihr vielleicht auch schon in der Blood Sugar Lounge gelesen habt, ist ein Umzug mit Diabetes im Gepäck sicher immer noch ein Bisschen schwieriger anders als ohne das kleine Monster...
Das merke ich auch jetzt wieder. Kurze Nächte, dafür umso längere Tage, Ärger mit der Krankenkasse wegen des Pumpenwechsels, Blutzuckerchaos... Wo soll ich anfangen?
Wie einige von euch vielleicht wissen, bin ich alles andere als zufrieden mit meinem Omnipod. Die Nachteile überwiegen leider sehr den Vorteilen: Entzündete Katheterstellen nach 1,5 Tagen, auslaufende Pods, technische Fehler- das alles sind nur einige wenige Punkte einer langen Liste meiner Probleme mit dem kleinen Knubbel-Pümpchen.
Eine Umstellung auf ICT kommt aber sowas von überhaupt nicht in Frage. Dank meines Freundes bin ich jetzt auch von den "Schlauchpumpen" überzeugt und spätestens seit er die Medtronic 640G inklusive Sensor trägt ist für mich klar: Ich brauch die auch!
Also zackig einen Antrag an die Krankenkasse geschrieben... Vor mehr als vier Wochen! Nachdem ich einfach überhaupt nichts gehört habe, habe ich nachgefragt. Das Resultat? Anscheinend hatte die Sachbearbeiterin den Antrag entweder überhaupt nicht gelesen oder nur überflogen. Von einem Pumpenwechsel wüssten sie nichts, lediglich den Antrag auf ein CGMS sei bei ihnen eingegangen... Ehhhh....? Nach zig Telefonaten war klar: Die hatten Mist gebaut. Es gab nie getrennte Anträge und wer die erste Zeile inklusive der Ausführlichen Begründung und dem Satz "Antrag auf Insulinpumpenwechsel" zu einem CGMS-Antrag umdichtet..nunja. Der ist auf jeden Fall reichlich mit Kreativität gesegnet ;)
Ich für meinen Teil war (und bin) natürlich nicht wirklich begeistert. Jetzt heißt es 3 Monate Tagebuch nachschreiben- ihr kennt den Horror sicherlich selbst.
Statt Spielfilmabende heißt es nun also Tagebuchabendetage...
3 Monate BZ-Tagebuch...
Durch meine Probleme mit dem Pod werden natürlich auch meine Werte negativ beeinflusst...So sehr, dass ich es nicht mehr ausgehalten habe und seit zwei Wochen nun die alte Veo meines Freundes trage.
Das klappt auch wesentlich besser.

Seit ich versuche abzunehmen, ist mir meine hohe Insulindosis ein Dorn im Auge. Also habe ich auch die jetzt drastisch umgestellt. Seit zwei Tagen laufe ich deshalb nun mit erhöhten Werten rum, merke aber auch, dass mein Körper sich langsam daran gewöhnt und es mir recht gut geht dabei. Alles ist besser als diese nervenaufreibenden Schwankungen. Trotzdem ist es natürlich frustrierend, von 10 gemessenen Werten nur ein oder zwei Mal eine "Eins" vorn zu sehen.
Dank der Veo bleiben mir wenigstens entzündete Katheterstellen erspart! :)
Irgendwie hab ich das Gefühl, zu versagen. Wieso schießt mein Blutzucker rasant nach Oben, wenn ich Jogge und das nächste Mal rutsche ich in die Hypo? Temporäre Basalrate, Basalratenumstellung, BE-Faktor-Umstellung, nächtliche Messorgien, dualer Bolus, CGM... Trotz bester technischer Unterstützung fühle ich mich mehr und mehr unfähig.
Tage, an denen das Monster mich an der Nase herumzuführen scheint, sind kräftezehrend. Umso schöner ist es da, ein paar Tage zu Hause verbringen zu können, zu sehen, wie die Wohnung immer mehr unseren Vorstellungen entspricht, durchzuatmen und sich mal wieder Zeit zum Schreiben nehmen zu können (Nein, damit meine ich nicht die Blutzuckertagebücher;) ).
Wie geht ihr damit um, wenn plötzlich alles auf einmal schief zu laufen scheint?
Über ein paar tröstende Worte oder Tipps freut sich wie immer
Eure

Caro