Dienstag, 14. April 2015

Weiberplausch: Über Pille, Menstruation und Co.

0

Dieses Mal ein besonderes Hallo an die weiblichen Leser meines Blogs!

Wie bei vielen Mädchen auch kam bei mir in einem gewissen Alter gewisse Fragen auf: Pille ja oder nein? Wenn ja, welche? Wie beeinflussen Hormone meinen BZ? Beeinflusst der Diabetes die Hormone? Was mache ich mit der Pumpe beim Sex?

Meine Gynäkologin war mir dabei leider keine Hilfe. Sie schaute mich nur abschätzig an, als ich nach einer Pille fragte, die für Diabetikerinnen geeignet sei und sagte, dass es keine Unterschiede gäbe... Aaaah ja. Ich bekam die Standardpille für junge Frauen vorgesetzt: Die niedrigdosierten Minipillen. Andere Verhütungsmethoden empfahl sie mir nicht und ich muss zugeben: bis heute traue ich mich nicht an Spirale und Co. ran.
Die ersten Monate schienen die reinste Katastrophe zu sein. Hypos und Hypers wechselten sich grade während der Periode ab. Immerhin wurden die starken Rückenschmerzen besser und langsam schien sich mein Körper auch auf den "erzwungenen" Zyklusrythmus einzulassen.
Mein Diabetologe beruhigte mich. Das sei alles ganz normal- schließlich brauche der Körper und damit auch der BZ Zeit, sich an neue Hormone zu gewöhnen. Ich übte mich also in Geduld...
Nach und nach bemerkte ich, dass das Wertechaos gar nicht so chaotisch war wie gedacht.
Durch die Pille und die damit verbundenen regelmäßigen Zyklen wurde deutlich, wann sich mein BZ wie verhielt. Mittlerweile weiß ich: 3 Tage vor Beginn der Pillenpause befinde ich mich quasi in einer Dauerhypo, 3 Tage ab Beginn der Pause steigen die Werte langsam wieder in den Normbereich und einen Tag vor Ende der Pause neige ich zu Hypers.
Mir hat es damals sehr geholfen, für diese gewissen Tage ein Blutzuckertagebuch zu führen. Damit konnte ich prima vergleichen, wann sich mein BZ wie verhielt. Dadurch konnte ich auch eigene Basalraten für die jeweiligen Tage erstellen, bzw. mich mental darauf vorbereiten, in dieser Zeit die Insulindosierungen entsprechend anzupassen.
Die Pille empfinde ich mittlerweile als tollen kleinen Helfer auch für die BZ-Einstellung ;)

Durch den Streik meiner Bauchspeicheldrüse und das damit verbundene bessere Körpergefühl habe ich übrigens mittlerweile gelernt, meine teilweise echt starken Stimmungsschwankungen (natürlich die Hormonbedingten;) ) besser wahrnehmen und auch abschwächen zu können- ich weiß mittlerweile viel genauer, was mir guttut und akzeptiere auch Tage, an denen ich nur auf der Couch liegen und Schokoeis in mich reinschaufeln möchte viel besser.

Seit ich den Pod trage kam für mich auch die Frage auf: Wie reagiert mein  Gegenüber darauf wenn es intimer wird? Ich habe dreierlei erlebt: Abscheu, Neugierde und vollkommene Gleichgültigkeit. Es ist wohl auf jeden Fall immer eine gute Idee, seinem Partner vorher vom "dritten im Bunde" zu erzählen ;)
Zwischenzeitlich habe ich auch die Medtronic Veo getragen- also mit Schlauch, wie mein Freund auch. Um die oft gestellte Frage zu beantworten: Für/Während/Vor dem Sex abkoppeln dauert keine zwei Sekunden- falls man es vergisst stört sie aber auch nicht im Bett.
Ich glaube, man sollte sich da nicht zu viele Gedanken drüber machen- ein toleranter, eingeweihter oder gar betroffener Partner kann da aber sicher auch viele Ängste nehmen!

Ich freue mich wie immer über eure Erfahrungen und Fragen!
Viele liebe Grüße,
Caro